Botschaft an Seine Heiligkeit Papst Paul VI vom 10. Juli 1968

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BRASILIANISCHE GESELLSCHAFT ZUM SCHUTZ

VON TRADITION, FAMILIE UND EIGENTUM – TFP

Ehrfürchtige und kindliche Botschaft an
Seine Heiligkeit Papst Paul VI.
IN ANBETRACHT des historischen Ereignisses, das im kommenden August stattfinden wird, wenn zum ersten Mal ein Nachfolger des Heiligen Petrus nach Lateinamerika kommen wird – und zu diesem Zweck anlässlich des 3. Internationalen Eucharistischen Kongresses das Land Kolumbien, unser Schwester- und Nachbarland, ausgewählt wurde,
Da, während dieses Besuches, der eine Ehre für die gesamte Familie der iberoamerikanischen Länder darstellt, der hl. Vater dem brasilianischen Volk mit Leib und Seele näher sein wird,
BESCHLIESSEN DIE UNTERZEICHNETEN, MITGLIEDER DES NATIONALEN RATES DER BRASILIANISCHEN GESELLSCHAFT ZUM SCHUTZ VON TRADITION, FAMILIE UND EIGENTUM, DIE FREUDIGE ANWESENHEIT SEINER HEILIGKEIT AUF UNSEREM KONTINENT ZU NUTZEN, UM:
  1. Dem Stellvertreter Jesu Christi die Ehrerbietung ihres Respekts und ihrer kindlichen Liebe zu erweisen, sowie die Absicht, im bürgerlichen Bereich, der dieser Gesellschaft eigen ist, alles zu tun, damit das Land Santa Cruz (des hl. Kreuzes), das gesegnete Königreich der Jungfrau Mutter von Aparecida, in Treue zu den Prinzipien der natürlichen Ordnung, die von der Kirche mit tiefer Weisheit gelehrt werden, ausharrt und voranschreitet;
  2. Diese Treue VERKÜNDIGEN, insbesondere angesichts der fortwährenden, manchmal offensichtlichen, manchmal verschleierten Manöver, die der Kommunismus entwickelt, um Brasilien zu übernehmen und die größte katholische Nation der Erde in eine niederträchtige Kolonie von Moskau, Peking und Havanna zu verwandeln;
  3. Daher mit aller Energie seine Ablehnung den Kommunismus zum AUSDRUCK zu bringen: a) weil das philosophische System, auf dem es basiert, atheistisch, materialistisch und amoralisch ist; b) weil sein totalitäres wirtschaftlich-soziales Regime die Familie, das individuelle Eigentum und die Legitimität einer angemessenen und harmonischen Klassenhierarchie leugnet;
  4. VERKÜNDIGEN ihre unerschütterliche Überzeugung, dass Brasilien seine lang ersehnte Entwicklung nicht durch Abfall vom Glauben, nicht durch die Zerstörung der Familie, nicht durch Gewalt und Enteignung, sondern nur auf den heiligen Wegen der christlichen Zivilisation erreichen wird;
  5. infolgedessen Seiner Heiligkeit Papst Paul VI. den Schmerzensschrei mitteilen, der aus der Tiefe ihrer Seele aufsteigt, da sie sehen, dass die kommunistische Gefahr dank der anhaltenden Agitation einer Minderheit von Geistlichen und Laien, die sich katholisch bezeichnen, wächst. In der Tat:
– Diese Minderheit führt eine stille, aber unerbittliche Kampagne gegen die große Mehrheit der Bischöfe und Priester Brasiliens, denen sie Trägheit, Pflichtvernachlässigung, Gleichgültigkeit, Volksfremdlichkeit und Verbündete ihrer Feinde usw. vorwirft.
– Diese Minderheit hält ihre ganze Begeisterung für einige Bischöfe bereit, von denen sie sich Unterstützung für ihre subversiven Pläne erhofft und von denen sie träumt, sie würden ein Politbüro bilden, das die gesamte Kirche Brasiliens diktatorisch leitet;
– diese Minderheit möchte, dass so ein bischöfliches Politbüro einer umfassenden kommunistischen Agitation die unschätzbare Unterstützung der Kirche gewährt, die zum Sturz der Regierung, zur Auflösung der Streitkräfte und zur Errichtung einer eisernen Diktatur führen soll, die unterstützt von Sondergerichten und die Unzufriedenen durch Terror zum Schweigen zu bringen oder aus dem Land zu vertreiben;
– Diese Minderheit möchte offen, dass solch eine Diktatur in Brasilien das Werk des kubanischen kommunistischen Tyrannen Fidel Castro fortsetzt und ländliche und städtische Besitztümer sowie Industrie- und Handelsunternehmen konfisziert;
  1. HERVORHEBEN, dass diese Meinungen und Absichten, die bisher nur vereinzelt hier und da aufgetaucht waren, nun durch die Veröffentlichung in einem einzigen Rahmen und einer einzigen Apologie in dem jüngsten Dokument des belgischen Paters Joseph Comblin, Professor am Theologischen Institut in Recife unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Dom Helder Câmara, neue Bedeutung erhalten haben. Dieses in den Zeitungen in ganz Brasilien veröffentlichte Dokument schockierte das Land und machte ihm das volle Ausmaß der Gefahr bewusst, der es ausgesetzt ist, wie die berühmten brasilianischen Prälaten Dom Geraldo de Proença Sigaud, Erzbischof von Diamantina, und Dom Antônio de Castro Mayer, Bischof von Campos, in einer eindrucksvollen Presseerklärung richtigerweise feststellten;
  2. BITTEN daher Seine Heiligkeit Papst Paul VI. kindlich, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die HANDLUNGEN PROGRESSIVER GEISTLICHER UND LAIEN ZUGUNSTEN DES KOMMUNISMUS VOLLSTÄNDIG ZU UNTERBINDEN;
  3. und die Brasilianer aller sozialen Schichten dazu AUFZURUFEN, sich mit dieser vorliegenden Botschaft zu solidarisieren, angesichts der herzlichen Aufnahme, die sie bereits dem Brief entgegengebracht haben, den Prof. Plinio Corrêa de Oliveira, Präsident des Nationalrats der Brasilianischen Gesellschaft zur Verteidigung von Tradition, Familie und Eigentum, an Herrn Bischof Dom Helder Câmara bezüglich des Dokuments von Pater Joseph Comblin geschrieben hat.
Sao Paulo, 10. Juli 1968
DER NATIONALRAT DER BRASILIANISCHEN GESELLSCHAFT ZUR VERTEIDIGUNG VON TRADITION, FAMILIE UND EIGENTUM
Plinio Corrêa de Oliveira, Prasident 
Fernando Furquim de Almeida, Vize-Präsident
Eduardo de Barros Brotero, 1. Sekretär
Caio Vidigal Xavier da Silveira, 2. Sekretär
Adolpho Lindenberg          José Carlos Castilho de Andrade
Alberto Luiz Du Plessis      José Fernando de Camargo
Arnaldo V.X. da Silveira    José Gonzaga de Arruda
Celso da C.C. Vidigal         Luiz Mendonça de Freitas
Fábio V.X. da Silveira        Luiz Nazareno de Assumpção Filho
Giocondo Mário Vita          Paulo Barros de Ulhôa Cintra
João Sampaio Netto          Paulo Corrêa de Brito Filho
José de Azeredo Santos     Plinio Vidigal Xavier da Silveira

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Aus dem portugiesischen von „Botschaft an Seiner Heiligkeit Papst Paul VI“ vom 10. Juli 1968.

Die deutsche Fassung dieses Artikels ist erstmals erschienen in www.p-c-o.blogspot.com

© Veröffentlichung dieser deutschen Fassung ist mit Quellenangab

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