Plinio Corrêa de Oliveira

 

Karneval während des Krieges?

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wir waren schon immer gegen die Belustigungen des Karnevals. Und gerade in Kriegszeiten empfinden wir diese Orgien mit heidnischem Hintergrund als verwerflich.

In der Tat gibt es zwischen allen Mitgliedern der großen Menschheitsfamilie eine objektive und tiefe Solidarität, die es unschicklich macht, öffentlich tosende Belustigungen zu veranstalten wenn so viele Menschen auf den Schlachtfeldern leiden und so viele Familien weinen in Ländern, in denen der Krieg wütet. Zu dieser natürlichen Solidarität aller Menschen müssen wir die unendlich kostbarere übernatürliche Solidarität hinzufügen, die uns alle, alle Katholiken, als Glieder des mystischen Leibes unseres Herrn Jesus Christus, der die katholische Kirche ist, verbindet. Wir müssen alle Verbrechen, alle Ungerechtigkeiten, die unsere Brüder erleiden, so empfinden, als ob sie an uns selbst verübt würden. Befindet sich das glorreiche Polen in Agonie? Läuft das katholische Ungarn Gefahr unterzugehen? Stöhnen in den Kerkern der abscheulichsten Tyrannei Deutsche Anti-Nazi Katholiken? Stöhnen in Sowjetrussland unsere unterdrückten und verfolgten katholischen Brüder? Und wir amüsieren uns; wir amüsieren uns - was tausendmal schlimmer ist - indem wir Gott beleidigen?

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In Zeiten großen Unheils muss man vor dem Altar seufzen, man muss beten, man muss Buße tun, man muss Almosen geben. Auf diese Weise können wir den Zorn Gottes besänftigen, die ungeordneten Triebe der Natur überwinden und Dämonen austreiben. Im Gegenteil, wir verlassen den Altar um tanzen zu gehen, die Buße um an Orgien teilzunehmen, und verschwenden das Almosengeld für sinnlose Dinge. Und wozu? Um in die Hände Gottes die Geißel zu geben, mit der wir bestraft werden sollen?

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Brasilianische Soldaten der FEB in Italien 1944 am Monte Castello

Im Jahr 1945 fügen wir jedoch zu unseren früheren Gründen, den Karneval zu verachten, einen weiteren, schwerwiegenderen hinzu. In der Tat sind es die Brasilianer, die jetzt auf dem Kriegsfeld kämpfen. Es ist unser Blut, das auf dem Schlachtfeld vergossen wird, es ist für die Bewahrung unseres Glaubens, unserer Grenzen, unserer Unabhängigkeit, dass dieses Blut in den gerechtesten aller Kriege vergossen wird. Doch während an der Front gekämpft, gelitten und gestorben wird, während unter uns die Familien der tapferen Expeditionäre (Bild) tausend Ängste und den Schmerz einer grausamen Trennung erleiden, tanzen wir, und beleidigen Gott und den Schmerz so vieler Menschen mit unseren Orgien…

Aus dem Portugiesischen übersetzt mit DeepL-Translator (kostenlose Version) von „7 Dias em Revista“ in „Legionário“ Nr. 652 vom 4. Februar 1945.

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Diese deutsche Fassung von „7 TAGE IM RÜCKBLICK vom 4. Februar 1945“ erschien erstmals in www.p-c-o.blogspot.com


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