Plinio Corrêa de Oliveira

 

Das Reich Christi nach der Zeit

der Revolution

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Da wir morgen das Fest Christ König feiern, wollen wir etwas über die irdische Realität der königlichen Herrschaft Jesu Christi sagen, damit wir sein himmlisches Königreich besser kennen lernen. Denn, um seine himmlische Herrschaft besser kennenzulernen, müssen wir uns ein wenig vorstellen, was auf Erden die Herrschaft Christi ist, dann können wir uns besser vorstellen, was die herrliche und ewige Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus im Himmel ist.

Nun aber, da Gott das Falsche erlaubt hat, damit wir das Richtige kennen lernen, können wir erstmal das Gegenteil der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus betrachten, um dann eine richtige Vorstellung davon haben, was die wahre Herrschaft Christi auf Erden ist, und auch eine Vorstellung, was die glorreiche Herrschaft Christi im Himmel ist.

Wir, als Kinder der Gegenrevolution, reiben uns fortwährend an allen Arten von Unordnungen, an allen Arten von Wertumkehrungen, an allen Arten von Schande und Unsittlichkeiten, die diese Welt ausmachen, voran die westliche Welt, die heue bereits fast vollständig von der Revolution beherrscht wird.

Aber wir haben nicht einmal im Fernsten eine Ahnung, was das Gegenteil der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus ist, nämlich die kommunistische Welt. Was ist die Traurigkeit, die Unterdrückung, der Materialismus, die Unmoral, das Alltägliche, die Trivialität der kommunistischen Welt. Ein kleines Ereignis, an das ich mich hier im Moment erinnere, zeigt dies gut. Ein armenischer Jesuitenpater, Agagianian, der lange Zeit in kommunistischen Gefängnissen inhaftiert war, erzählt, dass nach zehn Jahren Gefängnis die Kommunisten entschlossen haben, ihn freizulassen. So wurden er und einige andere Häftlinge mit dem Zug von Moskau über Budapest nach Wien eskortiert. Und, dass während der ganzen Reise der Zug mit heruntergelassenen Vorhängen fuhr. – Was etwas von der düsteren kommunistischen Herrschaft zeugt. – Ohne definierten Grund fahren sie mit runtergelassenen Vorhängen. Als die Zeit verging, merkte er in einem bestimmten Moment, dass der Zug in Budapest angekommen war; sie stiegen aus, um etwas zu essen, stiegen wieder ein und der Zug fuhr weiter. Natürlich begann er sich zu fragen, wann er die Grenze überqueren würde, weil der Moment des Grenzübertritts die große Erwartung war, denn damit war auch die Gefahr vorbei. Da erscheint die Möglichkeit, freies Land zu betreten und an der ersten Station zu fliehen, auszusteigen und Gefahren zu entkommen.

Er sagte, dass sie sich bei heruntergelassenen Vorhängen jedoch sehr sicher fühlten, als sie die Grenze überschritten hatten. In einem bestimmten Moment hielt der Zug an einem kleinen Bahnhof, und sie hörten Menschen Lachen; von dem Moment an, als sie das Lachen hörten, wussten sie, dass sie die westliche Welt erreicht hatten. Denn während der ganzen Reise gab es keine Anzeichen von Freude, Zufriedenheit, gar nichts; es herrschte eine Strenge, ein grimmiges, finsteres, böswilliges Etwas, eine Atmosphäre der Qual eines Konzentrationslagers, der Tyrannei; und das alles wegen der Umkehrung der Werte, die die Herrschaft des Kommunismus, das Reich des Kommunismus direkt charakterisiert.

Eine mir bekannte Person, die auch nach Russland reiste sagte, dass sie, als sie in München in das tschechoslowakische Flugzeug einstieg, um in die kommunistische Welt fliegen, sie sofort feststellte, dass sie sich in der kommunistischen Welt befand; denn schon die Ausstattung des Flugzeugs war ordinär, die Polsterung ordinär, der Service war schrecklich, alle mit finsteren Gesichtern, alle waren brummig; sie fühlte sich herausgerissen aus dem normalen Leben und lebendig in ein Konzentrationslager gesteckt.

Das ist die Welt, auf die wir zusteuern. Das sind die Schrecken, die uns bevorstehen.

Wenn wir eine Vorstellung haben wollen, was das entgegengesetzte Extrem des Reiches Jesu Christi ist, dann können wir uns eine völlig futuristische, moderne Stadt vorstellen; mit moderner Kunst, mit allem, was modern ist; organisiert nach den tyrannischsten Methoden der modernen Technik; Freudenlos, vollkommener Materialismus, totaler Unmoral und freier Liebe; ohne jegliche Hoffnung auf den Himmel, ohne Achtung der Werte des Geistes, wo selbst die Obrigkeiten keinen Anstand und keine Würde zeigt.

So haben wir eine Vorstellung von der Welt, auf die wir zusteuern, und es wird uns klarer bewusst, dass wir uns in einer Zwischensituation befinden, in einer Situation, in der die letzten Reste der Herrschaft des Königtums Christi verschwinden; und dass die klaren und eklatanten Äußerrungen der Herrschaft des Teufels schon sichtbar werden. Während das eine verschwindet, erscheint etwas anderes.

So können wir verstehen, welches die gegenteilige Freude sein wird. Denn wenn die Herrschaft des Teufels so schrecklich ist und wir sie bereits um uns herum sehen, dann verstehen wir, wie groß die Freude sein wird, die wir in dem gesegneten Moment haben werden, wenn diese Situation durch das Eingreifen Gottes beendet wird.

Dann werden wir verstehen, dass die Herrschaft der Gottesmutter, das Reich Mariens, begonnen und dass sich alles völlig verändert hat. Die Tugend wird verherrlicht, die Rechtgläubigkeit wird von der ganzen Welt geachtet werden; alle Gesetze, alle Institutionen, alle Bräuche werden den Geist der katholischen Kirche widerspiegeln; die ganze Art und Weise, wie die Menschen denken und reflektieren, wird mit dem Geist der katholischen Kirche übereinstimmen. Alles, was bewundert wird, wird gut und wahr sein; alles, was geschmäht wird, wird Irrtum und böse sein. Und wir werden dann sehen, wie alle Menschen, alle Werte, alle Dinge in ihre richtige Ordnung gebracht werden und so Gott die Ehre geben, der der wahre Urheber dieser Ordnung ist.

Wenn wir dann das Ende unserer Tage erreichen mit der Freude, trotz im Reich des Teufels geboren worden zu sein, für das Kommen des Reiches Christi gearbeitet zu haben, auf diese wiederhergestellte Ordnung blicken und sagen können, dass sie ein Werk Gottes war, das durch unsere Hände vollbracht wurde. Wenn wir unsere Augen schließen, werden wir eine genaue Vorstellung vom Reich Christi im Himmel haben können.

So werden wir eine Vorstellung haben, was diese zweite Morgendämmerung der Welt für uns bedeuten wird. Die erste Morgendämmerung ist das Ende dieses Zeitalters, das Ende Babylons und der Eintritt in das Reich Christi. Und die zweite Morgendämmerung wird für uns sein, wenn wir unsere Augen schließen und die Herrschaft Christi sich für unsere Seele durch die Gottesmutter im Himmel öffnet. Dann wird alles, was Symbole waren, alles, was Erscheinungen waren, vergangen sein. Wir werden Gott von Angesicht zu Angesicht schauen. Wir werden die Gottesmutter von Angesicht zu Angesicht sehen. Wir werden die Realität der Seelen auch von Angesicht zu Angesicht sehen.

Dann werden wir auch indirekt und im Superlativ die ganze himmlische Ordnung verstehen, die das Vorbild für die Ordnung war, die wir auf Erden geliebt haben. Dann werden wir in dieser zweiten Bestätigung der Herrschaft Christi wirklich den Preis dafür bekommen, dass wir so hart für die Herrschaft Christi auf Erden gekämpft haben.

Bitten wir die Gottesmutter, dass sie uns diese Überzeugungen mit immer größerer Kraft schenke, denn, wie ich neulich sagte, es werden böse und schreckliche Tage kommen, und es ist immer mehr diese Hoffnung, die uns ermutigen wird; und wir müssen immer mehr von dieser Hoffnung leben. Und unsere große Hoffnung ist die Errichtung des Reiches Christi durch das Reich Mariens hier auf Erden, und so werden wir das Reich Christi erreichen, das durch Maria im Himmel herrscht. Dies ist also die Überlegung, für den morgigen Tag.

Aus dem Portugiesischen mit Hilfe von Deepl.com Übersetzer von dem Vortrag von Plinio Corrêa de Oliveira am 20. Oktober 1964 „Novena de Cristo Rei e a Bagarre“. Abschrift und Übersetzung wurden vom Autor nicht revidiert.

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

„Das Reich Christi nach der Zeit der Revolution“ erschien erstmals in deutscher Sprache in www.p-c-o.blogspot.com


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